Seit dem Jahr 2006 leite ich die Staatliche Grundschule in Unstruttal, an der ich seit 1990 selbst als Lehrerin tätig bin. Mit dem Jahr 2006 startete unsere Schulentwicklung im Bereich Unterricht.
Für das gesamte Team war klar: Die Unterrichtsmethoden müssen sich ändern, ebenso die Rolle des Lehrers. Kinder sind individuell und somit muss auch unser Unterricht individuell sein und den Bedürfnissen jeden einzelnen Kindes gerecht werden. Ein hoher Anspruch – wie ich finde. Als Lehrerin mit “Montessori-Diplom” gebe ich zu, dass mir die reformpädagogischen Grundsätze schon immer sehr nahe standen. Damals hörte ich natürlich auch von der “Freundin” Maria Montessoris- Helen Parkhurst. Im Schulamtsbereich gab es auch ein Gymnasium, welches nach der Philosophie von Helen Parkhurst arbeitete. Also – belesen, dem Team erzählen, Eltern informieren, Kontakte zum Gymnasium knüpfen und Kontakte zum “Verein Dalton International” herstellen. Im Team war der Beschluss recht zügig gefasst, dass man die Grundsätze von Helen Parkhurst sehr gut nachempfinden und sich diesen auch verpflichten kann.Es folgten Hospitationsbesuche in Holland und in Tschechien, unter der freundlichen und kompetenten Leitung von Roel Röhner. Die Teilnahme an mehreren Daltonkonferenzen sowie die Durchführung von Teacherstraining Stunden für das Team waren wichtige Meilensteine in der Entwicklung. Besonders positiv empfinde ich in der Nachbetrachtung, dass es gut war, nach jedem Schritt, das Team und auch die Eltern zu informieren. So luden wir zu Vortragsabenden ein, die von unseren Besuchen in Holland und Tschechien berichteten.
Nach einem Jahr, 2007, war ein Konzeptentwurf für die Schule erarbeitet. Dieser wurde dann vor etwa 150 Eltern im Saal des Kulturhauses vorgestellt. Es wurde diskutiert, gezweifelt, bejaht, und der Beschluss gefasst: Wir wagen es. Ich wollte Transparenz. Das war manchmal anstrengend, doch am Ende der einzige richtige Weg. Wir begannen mit Phasen und einzelnen Stunden Planarbeit. Und schnell stellte sich heraus, dass die besten und viele gute Ideen dann mit der Umsetzung kamen. Regelmäßig wurde evaluiert, die Anzahl der Planarbeitsstunden wuchs rasant, die Formen der Pläne wechselte und auch die Eltern kamen zum Hospitieren in die Schule. Und mehr und mehr wuchs auch das Interesse und Engagement aller Beteiligten: Planungstafeln –als wichtiges Instrument – wurden angeschafft, Materialien für die Freiarbeit, die Visualisierung erlebte einen Aufwuchs, das „Kumpel-Modell“ etablierte sich…Seit 2011 sind wir zertifizierte “Internationale Daltonschule“ und wir sind sehr stolz darauf.
Auch wenn Dalton nie fertig ist – heute haben wir folgenden Stand erreicht:
– Alle Lehrer haben ihre Rolle als Begleiter oder Moderator beim Lernen erkannt. Der Individualität des Kindes werden wir durch individuelle Pläne gerecht. Die Kinder lernen Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen: Planung und Zeitmanagement liegen in ihren Händen.
– Die Zusammenarbeit mit einem Lernpartner ist durchgängiges Prinzip.
– Die Kompetenzen eines “Daltonkindes” werden halbjährlich eingeschätzt, Ziele werden abgeleitet. Besonders stolz sind wir, dass wir das als staatliche Schule in Deutschland erreicht haben. Hier ist eine Profilierung bisher immer recht schwer gewesen. Nicht bei uns. Seit 2013 haben wir auch vom Bildungsministerium die Erlaubnis den Namen “Staatliche Grundschule Daltonschule Unstruttal” zu tragen.Seit 2013 tragen alle Schüler und Lehrer Schulkleidung mit dem Dalton-Logo. Ein tolles Zeichen für den Zusammenhalt. Kompetente Gäste haben wir oft und häuftig eingeladen. Sich überzeugt von unserer Arbeit haben sick das Staatliche Schulamt und 2014 auch der Staatssekretär des Bildungsministeriums. Auch kamen viele Lehrer zum Hospitieren. Ob alle wirklich die Philosophie erkannt haben, nachdem sie 45 Minuten dem Unterricht beiwohnten, bezweifle ich.
Doch eine Schule ist seit 2 Jahren unser Partner die Grundschulde in Kirchheilingen. Gemeinsam beeleiten wir unsere Entwicklungsschritte und Lernen voneinander – so wie es Helen Parkhurst auch für die Kinder und Lehrer ist dieser Leitspruch: Zitat Helen Parkhurst The Education on the Dalton-plan, 1922)”… wird er intelligent aangewendet, erzeugt er Bedingungen, die es dem Lehrer ermöglichen zu lehren und dem Schüler zu lernen…”
Auteur: Claudia Zanker ist die Schulleiterin von der Grundschule Unstruttal in Thüringen.
Meer informatie: http://www.gs-unstruttal.de